News rund ums Auto

”Genetischer Fingerabdruck” im Autolack

Stuttgart - Schlechte Zeiten für Autodiebe und Unfallflüchtige: Mercedes-Benz und der Chemiehersteller Wacker haben ein Verfahren zur schnellen Fahrzeugidentifikation entwickelt. Selbst bei herausgefräster Fahrgestell- oder Motornummer kann der Wagen zweifelsfrei zugeordnet werden. Die Experten der Lackcodierungs-Arbeitsgruppe bei Wacker haben dazu chemische Verbindungen in Autolacke eingearbeitet, die weder die Farbe, den Glanz, die Rostbeständigkeit oder den Verarbeitungsprozess beeinträchtigen. Die Kombination von chemischen Signalsubstanzen erzeugt einen "digitalen" Code, der für das jeweilige Fahrzeug einzigartig ist und über ein Lesegerät festgestellt werden kann. Der Vorteil eines solchen Erkennungsystems liegt auf der Hand: Jedes Fahrzeug kann eindeutig und mit geringem Aufwand identifiziert werden, wenn beispielsweise nur wenige Lacksplitter vorliegen. Wann dieser Lack in Serienfahrzeugen verarbeitet wird, steht derzeit noch nicht fest.

"Bunte Augen" beeinträchtigen beim Auto fahren

Düsseldorf - "Crazy Lenses" (Kontaktlinsen mit Farbmotiven) sind in Discos oder bei Techno-Parties in Mode gekommen. Diese Linsen beeinträchtigen möglicherweise die Verkehrssicherheit, wie die Fachzeitschrift "Polizei, Verkehr, Technik" feststellt. Besonders gefährlich sind vollständig gefärbte Effektlinsen, denn sie verursachen häufig schwerwiegende Farbverfälschungen. Beispielsweise vermischen sich für den Autofahrer die Farben einer Verkehrsampel. Oder der Blickwinkel auf die Straße ist eingeschränkt, weil Herzchen, Sterne oder Dollarzeichen spaltförmige, senkrechte oder diagonale Schlitze - wie bei Katzen - auf der Regenbogenhaut (Iris) der Augen abbilden. Den Pupillen fehlt dann die runde Öffnung. Vermutlich sind auf die Effektlinsen deshalb zahlreiche Disco-Unfälle zurückzuführen. Ärzte warnen vor den Linsen, denn sie gefährden die Gesundheit: Die Farbschicht lässt kaum Sauerstoff durch, die Hornhaut wird beschädigt oder die Bindehaut gereizt. Autofahrer sollten 20 Minuten vor Fahrtbeginn die Linsen herausnehmen, um das Auge wieder auf normales Sehen mit oder ohne Brille zu gewöhnen. Polizeibeamte sollen künftig bei Verkehrskontrollen oder Unfallaufnahmen auf Fahrer mit Crazy Lenses achten. Bei Trageverdacht wird kontrolliert. Weigert sich der Autofahrer, wird - unter bestimmten Umständen - ein Arzt konsultiert.

Beetle-Nachfolger: Bully-Microbus

Detroit - Nach dem überragenden Retro-Design-Erfolg des Käfers zum Beetle, holt Volkswagen zum nächsten Coup aus: Der "Microbus" soll Emotionen an den legendären Bully wecken, der zwischen 1950 und 1992 in vier Generationen gebaut wurde. Dabei nutzt VW die bewährte Formel, auf vorhandene modernste und gut funktionierende Technik eine Karosserie im Design der 60er Jahre zu setzen. Dies meldet das amerikanische Fachblatt "Automotive News". Es beruft sich auf das Vorstandsmitglied Jens Neumann. Demnach sind mittlerweile drei Studien entstanden, um die Umsetzung zu einem Serienfahrzeug zu testen. Bis die neue Generation eines Microbus gebaut werden kann, sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen: Gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen hat der Bus beispielsweise den Motor hinten und auch eine flache Nase. Dies könnte bei Crashtests zu erheblichen Schwierigkeiten führen.

Streusalz besser als Splitt

Bern - Streusalz ist umweltverträglicher, wirtschaftlicher und sicherer als Splitt. Dies ergab eine Studie des Schweizer Bundesamtes für Straßen, die jetzt vorgelegt wurde. Die Experten überprüften 16 vergleichbare Straßen in Zürich, Baden und Chur. Danach steht fest: Streusalz hat einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen, weil es die Unfallrate gegenüber nicht gestreuten Straßen um ein Viertel reduzierte. Auf splittgestreuten Fahrbahnen haften Autos wesentlich schlechter. Gegenüber einer Salzstreuung entstehen in einem normalen Winter etwa sechsmal so hohe Kosten, in einem strengem Winter sind sie sogar zehnmal so hoch.
Mit Öl, Reifenabrieb, Kunststoffen und Laub verschmutzter Splitt gilt als Sondermüll und muss entsorgt oder wasserintensiv recycelt werden. Dies bedeutet für Straßenarbeiter: Beim beseitigen des Splitt atmen sie erhebliche Mengen Staub ein, die Lungenkrankheiten zur Folge haben können. Die Wissenschaftler weisen auch darauf hin, dass Bäume und Sträucher heutzutage weniger belastet werden als in den 60er Jahren: damals streute man noch 40 Gramm Salz pro Quadratmeter, heute genügen im günstigsten Fall schon 10.

Betrüger schleppen auf der Autobahn ab

Offenbach - Wer auf der Autobahn eine Panne hat sollte wachsam sein: Autobahnpolizei und Abschleppunternehmen "arbeiten" in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eng zusammen, wenn es um das Abschleppen liegengebliebener Fahrzeuge geht. Allein im Großraum Frankfurt/Offenbach sollen "ein Dutzend Beamte und eine Handvoll Unternehmen" davon profitiert haben. Wie umfangreich die Machenschaften sind, zeigt die eigens eingerichtete Sonderkommission im Landeskriminalamt (LKA) Hessen. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben und die ersten Strafbefehle verschickt. Dies berichtet das Polizeimagazin "Unbequem". Danach sollen beispielsweise auf der linksrheinischen Autobahn A 61 - zwischen Bingen und Koblenz - Polizeibeamte jahrelang Güter aus liegengebliebenen Lkw "durchgereicht" haben – bis in ihren eigenen Kofferraum.

Mietwagen im Internet billiger

Berlin - Wer einen Mietwagen benötigt, sollte - bevor er beim Autovermieter anruft - zuerst einmal ins Internet sehen. Dort findet man supergünstige Angebote. Demnach kostet ein Kleinwagen wie der Opel Corsa via Internet bei Europcar pro Tag 65 Mark, in der Filiale schlägt er mit 135 Mark zu Buche. Dies hat die Zeitschrift "Finanztest" ermittelt. Hinter diesen günstigen Angeboten steckt aber eine knallharte Strategie: Mit den günstigen Tarifen sollen Kunden auf den neuen Reservierungsweg gelockt werden, der dem Autoverleiher beispielsweise Personalkosten erspart. Der Autovermieter Sixt legt noch etwas zu und unterbietet sich innerhalb des Internets sogar selbst: bis zu 30 Mark billiger als auf der Sixt-Homepage gehts auf der zweiten Seite der Münchner Autoverleiher mit der Adresse "www.superguenstig.de" zu.
Auch Hertz bietet im Internet günstige Tarife: Der Ford Fiesta ist mit 75 Mark pro Tag um 50 Mark günstiger als bei der Buchung am Schalter. Wer ein Auto fürs Wochenende sucht, ist bei der cc-Raule-Autovermietung an der richtigen Web-Adresse. Hier kostet der Opel Corsa von Freitagmittag bis Montag früh nur 75 Mark - gegenüber 132 Mark in der Filiale. Abholen und Zurückbringen muß der Mieter den Wagen aber selbst.

Neuer Elektronikstandard

Alfdorf – Der Automobilzulieferer TRW und der Chiphersteller Motorola entwickeln einen Netzschnittstellen-Standard für die Automobilindustrie: TRW bringt von der Systemseite Sensorelemente ein, Motorola von der Halbleiterseite IC`s und Chips. Die neue Technologie - das Distributed Systems Interface (DSI) - soll die Entwicklung und Installation von Insassenschutz-Systemen mit Rückhalteeinrichtungen erleichtern und beschleunigen. DSI wird für das Modelljahr 2002 erwartet.
Mit Distributed Systems Interface können Automobilhersteller zusätzliche Sicherheitseinrichtungen wie beispielsweise Seiten-Airbags, Knie-Airbags, Gurtstraffer oder Insassen-Sensoren installieren, ohne das gesamte Sicherheitssystem verändern zu müssen. Somit sind erstmals Sensoren und Aktoren über einen einfachen Zweidrahtbus zu steuern. Um die neue Elektronik-Architektur möglichst schnell zu einem Industriestandard zu entwickeln, stellen TRW und Motorola allen Interessenten den Zugang zu dieser Technologie kostenlos bereit.

Telemedizin rettet Unfallopfer

Frankfurt – Auch Unfallopfer mit Mehrfachverletzungen haben heutzutage hohe Überlebenschancen: Zwei von drei Schwerverletzten überleben einen Unfall. Wie der Fachverband Elektromedizinische Technik in Frankfurt mitteilt, werden jährlich etwa 30.000 Personen bei Unfällen extrem schwer verletzt. Dass sie dennoch überleben, liegt häufig an dem sehr guten technischen Ausstattungsgrad der etwa 90 Trauma-Zentren in Deutschland. Dort nutzen die Ärzte auch die Telemedizin: Schon auf dem Weg von der Unfallstelle zur Notaufnahme werden Vitalparameter (Herzfrequenz, Blutdruck) telemetrisch übertragen. Eine neue Generation von sehr schnellen Röntgen-Computertomographen verbessert zusätzlich die Erstdiagnose im Schockraum.
1997 wurden von den rund 115.000 Schwerverletzten etwa 20.000 extrem schwer verletzt, also polytraumatisiert. Zu den verkehrsbedingten Schwerverletzten kommen nochmals mehr als 10.000 Patienten, deren schweres Polytrauma andere Ursachen hat, wie beispielsweise Berufsunfälle, Selbstmordversuche, Unfälle im Haushalt und Extremsport. Die Experten stellen außerdem fest, dass der "typische" Patient männlich und 35 Jahre alt ist und sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Weg von oder zur Arbeitsstelle befindet.

Tacho im Rückspiegel

Stuttgart - Ein Blick in den Rückspiegel reicht und man kann die momentane Geschwindigkeit ablesen. Möglich macht es eine neue Technologie aus den Labors von DaimlerChrysler und dem Massachusetts Institute of Technology. Mit dem neu entwickelten "Rear Speed Display" soll sich die übliche Tacho-Ablesezeit halbieren. Zum Umsetzen des Systems nutzten die Experten einen Trick: die Geschwindigkeit wird nicht direkt im Rückspiegel angezeigt, sondern von einem Vakuumfluoreszenz-Display im Heck nach vorne projiziert. Erste Tests hat das System in einer "Dodge Viper" überstanden: Rennfahrer stellten im Vergleich zum Ablesen herkömmlicher Tachometer auf dem Armaturenbrett eine deutliche kürzere Reaktionszeit fest. Das Display kann aber nicht nur die Geschwindigkeit anzeigen, sondern liefert auch Informationen zu Motordrehzahl, Tankfüllstand, Radio- oder CD-Einstellungen. Ein ähnliches System zur Ablesen des Fahrpreises wird derzeit von Mercedes-Benz in Berliner Taxen eingesetzt.

Autoreparaturen rund um die Uhr

Hamburg - Eine pfiffige Idee zur Kundenbindung präsentiert ein Hamburger Autohaus: Wer sein Auto tagsüber dringend braucht, kann es nachts reparieren oder durchsehen lassen. Das Autohaus Junge in der City Süd ist der erste VW-Betrieb mit 24-Stunden-Service: Die Werkstatt ist geöffnet von Montagmorgen 7 Uhr bis Freitagabend 21 Uhr - somit 110 Stunden durchgehend. Der "24 Stunden night and day-Service" kostet genau so viel wie der Tag-Service. In Zusammenarbeit mit der Spar-Tochter "Einkauf 24" bietet das Autohaus zusätzlich einen speziellen Einkaufsservice. Bei der Wagenabgabe kann der Autofahrer seine Wünsche aus einem Einkauf-24-Katalog zusammenstellen. Holt er seinen Wagen später ab, stehen auch die bestellten Waren bereit. Bezahlt wird per Rechnung, die zur Überweisung beiliegt. Der Service ist kostenlos, denn das Autohaus übernimmt die üblichen fünf Mark Zustellgebühr. In den ersten zwei Monaten verzeichnete das Autohaus eine rege Nachfrage und sogar einige neue Kunden.

In den 80er-Jahren: Karneval-Karambolage

Köln - Karneval in Köln ist eine todernste Sache - auch wenn mancher Nicht-Rheinländer daran zweifeln mag. Nach den Karnevalstagen kann man kleine Fehltritte mit einem Blumenstrauß wieder gut machen, schwere Fälle dagegen landen häufigvor Gericht. So musste auch ein Richter am Kölner Landgericht die Wogen nach einem Verkehrsunfall wieder glätten. An "Wieverfastelovend", dem Donnerstag vor den heißen Karnevalstagen im Rheinland, fuhr die Karnevalstruppe "Treue Husaren" mit ihrem Kleinbus durch die närrische Hochburg am Rhein. An einer Straßenkreuzung passiert es: Statt sich vorschriftsmäßig rechts einzuordnen, wechselt die Fahrerin spontan nach links um dann plötzlich doch noch mit einem Schlenker nach rechts abzubiegen. Dabei rammt sie einen Kleinwagen vom Typ "schwarzer Japaner". Was macht ein Regiment treuer Husaren nach dem Unfall? Sie streiten alle Schuld ab und halten treu zu ihrer Lenkerin. So muss die Fahrerin des japanischen Pkw vor Gericht ziehen, um 2.000 Mark Reparaturkosten zu fordern.
Der humorvolle Richter bestellt zur Klärung des Unfalls einige Zeugen zum Gericht, getreu nach Goethes Worten: "Durch zweier Zeugen Mund, wird allerwärts die Wahrheit kund". Die Kleinbusfahrerin präsentiert als Entlastungszeugen ihre Husarentruppe, natürlich mit entsprechender Zeugenmassage. Doch welch ein Wirrwarr: jeder der Husaren gibt eine andere Unfallschilderung ab. Zum Glück findet sich noch ein Fußgänger, der mit seiner Aussage eindeutig den Unfall der Kleinbusfahrerin zuschreibt, die offensichtlich den kleinen "Japaner" übersah. In seiner Urteilsbegründung passt sich der Richter den närrischen Umständen an: Ein "fliegender" Fahrstreifenwechsel im Kölner Stadtgebiet sei selbst ortskundigen Fahrern "nur bei Tieffliegerangriffen erlaubt". Somit muss die Kleinbuslenkerin die Schuld übernehmen. Die treuen Husaren ordnete der Richter wegen ihrer widersprüchlichen Aussagen in die Kategorie "Knallzeugen" ein (Az. 19 S 138/85).

Bosch präsentiert neue Keramik Glühkerze

Stuttgart - Wer kennt nicht die traktorähnlichen Geräusche, die manche Nachbarn morgens mit dem Starten ihres Diesels verursachen? Damit ist jetzt Schluss: Ingenieure bei Bosch haben die "Bosch-Rapiterm" entwickelt. Die neue Glühkerze besteht aus einer Komposit-Keramik, die neue Konstruktionsmöglichkeiten und damit auch bessere Betriebsbedingungen erlaubt. Mit dieser Glühkerze ist der Höhepunkt eines Trends mit neuen Werkstoffen erreicht, der innerhalb der letzten 20 Jahre die Vorglühzeit von Dieselmotoren um 90 Prozent reduzierte. Die Rapiterm soll sogar die schnellste Glühkerze der Welt sein: innerhalb von nur einer Sekunde erreicht sie ihre Start-Temperatur und ermöglicht sogar Dauertemperaturen von 1200 Grad Celsius. Leiser Motorlauf, niedrige Emissionen und ein geringerer Kraftstoffverbrauch sind damit garantiert. Die Hightech-Komposit-Keramik hat in Tests mehr als 30.000 Kaltstarts überstanden.

Software erkennt Autoklauer

Brüssel - Der Einbau von Wegfahrsperren halbierte die Zahl der Autodiebstähle seit 1993 auf etwa 75.000. Mit einer neuen Software soll die Diebstahlsrate nochmals sinken. "Cromatica" ist eine Erkennungssoftware, die Konturen und Bewegungen sehr genau unterschieden kann: Schon an den Bewegungen zum Aufschließen des Fahrzeugs lässt sich erkennen, ob es sich um einen Einbrecher oder den rechtmäßigen Besitzer handelt. Die Software ist so programmiert, dass geometrische Elemente zerlegt und dann analysiert werden können. Die hinterlegten Referenzmuster erlauben Rückschlüsse: die Software identifiziert beispielsweise auch große und dünne Objekte als Personen, lange und niedrige Objekte als Fahrzeuge. Im Auftrag der Europäischen Kommission gelang es Wissenschaftlern in einem Pilotprojekt die Technik so weiterzuentwickeln, dass es möglich ist Fahrzeuge zu zählen, Verkehrsstaus zu registrieren oder vor Autounfällen zu warnen. Wann die Software erstmals im Verkehrsbereich einsetzbar sein wird, steht derzeit noch nicht fest.

Lebensrettender Partnerschutz

Berlin - Bei Zusammenstößen zwischen zwei Autos verunglücken jedes Jahr in Europa etwa 25.000 Menschen tödlich, 100.000 werden schwer verletzt. Optimal wäre im Crashfall eine Verteilung der Aufprallenergie entsprechend der Masse der Unfallfahrzeuge, ihrer Steifigkeit und ihrem Design. Deshalb suchen die Konstrukteure nach dem "optimalen" Auto, dass selbst bei Unfällen mit 100 km/h die Insassen wirkungsvoll schützt. Dann könnten jährlich etwa 460 Insassen mehr überleben. Dies haben Unfallforscher der Technischen Universität Berlin auf der VDI-Tagung "Innovativer Kfz-Insassen- und Partnerschutz" festgestellt. Sie bemängeln auch das mangelnde Pflichtbewusstsein der Insassen: Im Crashfall könnten bei einer Gurtanlegequote von 100 Prozent 7.500 Menschen mehr überleben.

Ultraleichtflugzeug mit Smart-Motor

Speyer - Mehr als 200 Ultraleichtflugzeuge werden jährlich in Deutschland verkauft. Künftig soll der kleine Dreizylinder-Motor des Smart eine neue Generation dieser Flieger antreiben. B+F Technik Vertrieb (Speyer), einer der großen Hersteller von Ultraleichtfahrzeugen, baut den 600 Kubikzentimeter-Motor in eine neue Leichtbau-Flugzeugreihe ein. Gegenüber dem Serienmotor aus dem vierrädrigen Smart sind nur kleine Modifikationen nötig: an der Kurbelwelle und an einem angeflanschten Zahnriemengetriebe. Somit wiegt der Mini-Flieger gerade einmal 275 Kilogramm. Firmenchef und Flugzeugbauer Otto Funk weist darauf hin, dass derzeit kein Motor für diese Flugzeugklasse ein solch hohes Drehmoment hat. Auch vom Kostenfaktor her ist der Motor Spitze: Während vergleichbare Motoren rund 20.000 Mark kosten, gibt es dafür schon einen kompletten Smart-Pkw. Derzeit durchläuft der Prototyp noch die Zulassungsprozedur. In einer Serienproduktion soll er rund 140.000 Mark kosten.

Joy-Rider sind Suchkranke

Bern - "Joy-Riding" heißt das "Vergnügen", das zur Sucht werden kann: Jugendliche stehlen ein Auto, setzen sich hinters Steuer und kurven durch die Gegend. Der Schweizer Mediziner Thomas Knecht untersuchte das Phänomen Joy-Riding und stuft es als Suchtkrankheit ein. In einer Studie stellt der Psychiater fest: "Diebstahl zum Zwecke des Lustgewinns" (Joy-Riding) ist ein typisches Delikt Jugendlicher, vorwiegend sind sie männlich und zwischen 13 und 18 Jahre alt. Die psychologischen Hintergründe des Delikts sind komplex, doch steht die Suche nach einem "angeregten Geisteszustand" im Vordergrund. Unter dem Aspekt des Temporausches zählt Joy-Riding zur Gruppe "thrill-seeking-behaviors", zu denen auch S-Bahn-Surfen, Extremklettern, Joggingsucht oder die Blutspendesucht gehört. Joy-Rider besitzen eine erhöhte Risikobereitschaft, einen gesteigerten Reizhunger und sind Hyperimpulsiv. Auch Motorradfahrer sind mit dieser Gruppe verwandt. Sie vergessen während der Ausfahrt manchmal ihre Umwelt und lassen sich in Trance von einem Gefühl davontragen, das Psychologen als "Flow" bezeichnen: eine Aufgabe nimmt einen Menschen ganz in Anspruch. An der University of Chicago haben Wissenschaftler jetzt den Flow sogar als "leichte" Suchtkrankheit eingestuft.

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