Cars: USA-II

Viper beißt zu mit 610 PS


Superschnelle Sportwagen haben Konjunktur: Ferrari 550 Maranello, Porsche 911 Turbo S oder Corvette ZR/1 sind die bekanntesten. Jetzt gesellt sich die Chrysler Viper “Venom 600 GTS” von Hennessey Motor Sports (HMS) dazu. HMS ist ein amerikanischer Tuning-Spezialist, der schon seit 1993 in Houston (US-Bundesstaat Texas) Viper-Modelle veredelt.
Ganz nach den Kundenwünschen baut HMS aus jeder Serien-Viper den Motor aus, präpariert ihn mit viel PS und baut ihn dann wieder ins Original-Chassis ein. Die Hennessey Viper hat einen 610 PS starken Motor - getunt aus 8,5 Litern Hubraum. Die reichen für eine Höchstgeschwindigkeit von 328 km/h aus. Die “100” sind in knapp vier Sekunden aus dem Stillstand erreicht.
Rekordverdächtiges Drehmoment von 630 Newtonmeter
Der modifizierte Zehnzylinder-Motor besitzt einen Mantel aus Carbon-Fiber, der 65 Prozent Gewicht einspart. Das Drehmoment liegt bei 630 Newtonmeter, die bei 4500 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung stehen.
Einzigartig ist auch das Stoßdämpfer-Konzept aus der Formel 1: Es kommt von Penske, wird in Fahrzeugen der Königsklasse oder auch bei Indycar-Rennen eingesetzt. Dies macht die HMS-Viper auch für Rennstrecken tauglich.
Die Bremsscheiben sind vorne 14 - und hinten 13 Zoll im Durchmesser. Die Michelin-Reifen laufen auf 17-Zoll-Alufelgen mit der Dimension 275/40 vorn und 335/35 hinten.
Bisher wurden mehr als 100 Viper zu Super-Autos veredelt. Kleinere Maßnahmen wie beispielsweise ein A u s p u ff-System ergeben etwa 50 PS mehr Leistung, ein computergesteuertes Motormanagement “nur” 10 PS mehr. Wer sich für eine Viper Venom 600 entscheidet, muss Zeit und Geld mitbringen: sechs Wochen dauert der Umbau, dann sind allein für das Motortuning rund 30.000 Dollar hinzu blättern.

Panoz Roadster “AIV”

Man kann den Roadster nicht genau definieren: Ist er ein Ableger des Plymouth Prowler oder tendiert er doch mehr zur AC Cobra? Trotz der äußerlichen Verwandtschaft zu diesen amerikanischen Autos, zieht der Panoz “AIV” auch allein mit seinem originellen Design die Blicke der Autofreaks auf sich und sorgt so überall für eine Menge Aufsehen.
Verwirklicht wurde der Sportwagen von Millionär und Autofreak Donald E. Panoz, der mit seiner Firma Auto Development in Braselton, US-Bundesstaat Georgia, bisher meist Kit-cars baute. Im letzten Jahr kam dann mit dem Panoz GTR der internationale Auftritt in Le Mans, ein Sportwagen, der 600 PS aus sechs Liter Hubraum schöpft. Gemeinsam mit dem amerikanischen Top-Designer Thomas Freeman, der schon Projekte für Audi und Porsche entwickelte, entstand danach der AIV-Roadster.
AIV mit Motor des Ford-Mustang
Der AIV (Aluminium-Intensive-Vehicle) besitzt - wie der Name vermuten lässt - eine Aluminiumhaut, die über einem Stahlrohrrahmen gezogen ist. Seine Länge liegt bei 404 Zentimetern und 194 Zentimetern Breite; sein Gesamtgewicht bei knapp 1200 Kilogramm. Der 32-Ventiler-Motor läuft auch im Serien Ford Mustang mit 4,6 Liter Hubraum und 309 PS Leistung. sein maximales Drehmoment mit 300 Newtonmeter erreicht er bei 3800 Umdrehungen je Minute. Dank des kraftvollen Achtzylinder-V-Motors beschleunigt der Roadster kraftvoll in etwa fünf Sekunden vom Stillstand auf "100". Spitze 210 km/h.
Über ein Borg-Warner Fünfganggetriebe wird die Kraft auf die Straße gebracht; über 18-Zoll-Räder, die vorn 245 Millimeter breit sind, hinten 295. Im ersten Eindruck wirkt der Roadster spartanisch, denn ihm fehlen Türgriffe außen, der Überrollbügel und auch das Reserverad.Neben dem Motor besitzt der Sportwagen auch eine Mechanik aus Ford-Teilen. Für die Wartung dieses Roadsters sind denn auch die Ford-Werkstätten ausgerüstet.
1997 hat Panoz etwa 200 Exemplare seines Roadsters verkauft, 1998 sind 600 geplant. Stückpreis: etwa 100.000 Mark. Und schon steht eine Coupe-Version als Prototyp in den Startlöchern. "Esperante" ist mechanisch weitgehend mit dem AIV identisch, jedoch mit einer Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h. Und auch der Preis ist höher: 140.000 Mark soll das Coupè kosten.

Super Pick-up von Dodge

Was passiert, wenn man den 600 PS starken Motor eines Supercar mit einem Pick-up kreuzt? Heraus kommt ein Auto, das man als “big, bad, bold” (groß, böse, frech) bezeichnen kann, so titulieren jedenfalls die Designer von Chrysler beim Concept Car Dakota Sidewinder Truck, einem aufsehenerregenden Boliden. Beim Sidewinder wecken die freistehenden Kotflügel Erinnerungen an die amerikanischen Kleinlastwagen der Vor- und Nachkriegszeit. Unter der Motorhaube des Sidewinder haben die Ingenieure eine wahres Kraftwerk positioniert: einen Zehnzylindermotor mit 8 Litern Hubraum und über 600 PS Leistung. Er ist eine Weiterentwicklung aus der Supercar Viper GTS-R. Übertragen wird die Kraft auf die Straße über ein 4-Stufen-Automatikgetriebe.
Der Dakota Truck bringt einige Kilo auf die Straße, denn er ist ein absolutes Leichtgewicht mit nur 1225 Kilogramm. Dies reicht für eine Beschleunigung vom Stillstand auf Tempo 100 in vier Sekunden. Bei “280” soll die Höchstgeschwindigkeit liegen. Imposant sind auch seine Dimensionen: 480 Zentimeter lang, 188 cm breit und 142 cm hoch.Als Design-Blickfang gelten die Leichtmetall-Gussräder. Sie messen vorne 21 Zoll im Durchmesser, hinten 22; bestückt mit Good-year-Reifen des Formats 225/35 und 305/35 hinten; optisch verschönert mit einem Flammendesignprofil. Zwei großformatige Rundinstrumente prägen das Cockpit, von denen das Tachometer strategisch günstig vor dem Beifahrer und der Tourenzähler vor dem Fahrer plaziert ist.
Welche Chancen hat der Sidewinder für eine Kleinserie? Objektiv gesehen wird der Sidewinder wohl kaum aus dem Concept-Car-Stadium herauskommen. Allerdings haben Experten dies auch schon bei der Viper gemeint, die sich ja mittlerweile zu einem Preis von rund 145.000 Mark ganz gut verkauft.